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Zuhören – Storytelling mit Kindern

Nasreddin Hodscha (in Kurzform): „Warum verkaufst du deinen Vogel für 100 Taler?“ fragt Nasreddin eine Mann auf dem Marktplatz. „Nun“ sprach der Mann, „er kann reden“. Daraufhin ging Nasreddin nach hause und holte einen alten, nicht so schönen Vogel und stellt ihn hin. „Leute, kommt und seht. Dieser Vogel, er kostet nur 200 Taler“ rief Nasreddin. Die Leute kamen und wunderten sich. Warum dieser schäbige Vogel so teuer sei. Da dreht sich Nasreddin um und sprach: „Er kann zuhören!“

Heute morgen hatten wir die 2. Klasse meines Sohnes zu besuch. Die Märchenjurte steht noch immer in unserem Garten. Daher habe ich die Kinder samt ihrer Lehrerin eingeladen in die Jurte zu kommen. Nach einer langen Wanderung über die Felder und die Streuobstwiesen mit den leckeren Äpfeln kamen sie bei uns im Garten und in der Jurte an. Das Feuer brannte, die Teppiche und Felle waren verteilt und die vielen großen und kleinen Dinge für die Geschichten lagen bereit.

Nach dem Frühstück und der Geschichte von Nasreddin ging es los. Immer 2 oder 3 Kinder haben sich in der Jurte verteilt zusammengesetzt oder gelegt. Jede Gruppe erhielt einen dieser magischen Geschichtenwürfel. Auf den Würfeln sind lauter verschiedene Motive – eine Burg, ein Flugzeug, ein Haus, ein Regenbogen usw. Das besondere an diesen Würfeln ist, dass darin unendlich viele Geschichten drin stecken. Bei der kleinen Größe ist das schon sehr verwunderlich.

Jede Gruppe erhielt einen Würfel. Abwechselnd durfte jeder in der Gruppe würfeln. Nun hatten die Kinder eine Minuten Zeit sich eine Geschichte zu erzählen. Das war toll. Wir Erwachsenen gingen auf leisen Schritten durch die Jurte und hörte mal hier und mal da. Gruseliges hörten wir – und fantastisches – und wirklich selbsterlebtes. Und was uns, die Erwachsenen, besonders gefreut hat, dass jede/r Erzähler/in einen oder zwei tolle Zuhörer hatte.

In der nächsten Runde haben wir dann 4 Gruppen mit 4-6 Kindern gebildet. Diese erhielten jeweils 3 Würfel, ein Flipchart und Stifte. Nun würfelten sich die Kinder wieder ihre Bilder und überlegten sich gemeinsam ihre Geschichten. Diese sollten sie dann gemeinsam auf das Papier zeichnen. Einige fingen an zu schreiben: „Es war einmal, usw.“. 3-5 Zeilen schafften sie und dann war die Geschichte auch schon wieder zu ende. Andere Kinder fingen an ihre Geschichte zu malen. Leider fehlte uns nun ein wenig die Zeit. So daß hier nur sehr kurze Geschichten entstanden sind.

Jede Gruppe erzählte dann ihre Geschichte. Es gab wieder viele Zuhörer,. Ich finde es immer wieder toll zu sehen, wie die Kindern mit dem vielen Zappel in den Beinen, bei Geschichten ruhig werden und zuhören – auch bei den Kurzgeschichten ihrer Klassenkameraden. Am Ende haben alle Kinder ihren kleinen Applaus erhalten.

Einige der anderen Lehrer haben bereits gefragt, ob sie auch kommen dürfen. Mal sehen. Wahrscheinlich erst wieder wenn der Winter herum ist und der Bodenfrost weg ist. Dann hole ich mir die Jurte wieder her, um sie aufzubauen.

Die gleichen Übungen kann man auch sehr gut mit Erwachsenen durchführen: zur Auflockerung, zum Kennenlernen, um auf neue Ideen zu kommen. Das ist jetzt aber ein ganz andere Geschichte.

 

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