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CoLearnCamp 2012: Rückblick und meine Session (#clc2012)

Ich war – wie bereits im vergangenen Jahr auch – auf dem colearncamp, das in diesem Jahr in den Räumen der Hochschule Frankfurt stattfand. Es waren wieder zwei sehr inspirierende Tage für mich: viele tolle Diskussionen, reichlicher Input, interessante Menschen, viele neue Kontakte und ein Essen, das sehr lecker war (und nicht dick machte ;-).

Das colearncamp ist ein sehr erwachsenes, reifes, manch einer möge spöttisch behaupten „altes“ Barcamp. Im Gegensatz zu den anderen Barcamps, die ich in der Vergangenheit besucht habe, ist das Publikum im Durchschnitt etwas älter. Außerdem gibt es – zumindest am Anfang – auch noch viele Schlipsträger. Und das ausgesprochene „Du“ als direkte Anrede will auch nicht immer so locker über die Lippen. Am Freitag in der Früh hatte ich auch noch die Befürchtung, dass bei der Themensammlung am Anfang die Tafel nicht voll wird und wir uns mehrmals am Tag für neue Themen treffen müssten.

Aber nix da. Die Tafel war voll interessanter Themen. Es folgten über die zwei Tage sehr kreative, atmosphärisch lockere, aber intensive Runden. Es gab einen sehr regen Austausch vor, während und nach den Sessions. Wer das colearncamp verpasst hat ist selber schuld und findet die Agenda  hier: Session-Dokumentation CLC12 (Anmeldung notwendig!!!)

Andreas Nau hat bereits ein kurze Zusammenfassung im Wiki über meine Session

„Einführen/Nutzen von Social Media mit Successtories“

erstellt. Vielen Dank dafür. Für den Sessionanbieter ist es ein schönes Gefühl, wenn die Teilnehmer, bzw. einer davon, ähnliche Erinnerungen zum Ablauf und zu den Inhalten hat.

Mein Einstieg an diesem Tag in das Thema war, dass sich Social Software heute im Unternehmen nicht mehr so einführen lässt, wie es bis vor geraumer Zeit mit klassischer IT möglich bzw. notwendig war: Planung, Programmierung, Installation, Schulung, Einführung, fertig. Wer heute viele Anwender in seiner Social Network-Plattform haben will, muss diese mit auf die Reise nehmen. Wer da glaubt, die Sache mit der Einführung ist schnell gegessen, der irrt sich. „Erfolgsgeschichten“ spielen eine sehr große und wichtige Rolle bei der erfolgreichen Einführung und Fortführung einer Enterprise 2.0 Plattform im Unternehmen.

Einen kurzen Ausflug gab es von mir in die Methode der Heldenreise. Bekannt ist dieses Format den meisten Lesern durch die Filme aus Hollywood: Der kommende Held lebt allein und bescheiden, eine Katastrophe rückt näher, der Held ziert sich, aber er wird gebraucht, dann die dramatische Wendung (Frau wird entführt o.ä.), der Held steigt ins Geschehen ein, er rutscht weiter dem Abrund entgegen und kurz davor – oh Wunder – fällt ein Schweizer Taschenmesser, eine Feh oder ein alter Kriegsveteran vom Himmel und alles wird gut. Sehr gut zu sehen bei „Stirb langsam 1-x“. Naja, und häufig ähnelt das Berufsleben bei dem ein oder anderen einer solchen Heldenreise. Man bekommt eine neue Aufgabe, man will nicht so richtig, dann scheppert es irgendwo, man legt mühselig los und dann hofft man auf ein gutes Ende. OK, Hollywood lebt davon, dass nach 90-120 Minuten alles wieder Gut ist. Im realen Leben ist das nicht immer zu realisieren, aber wir arbeiten alle daran.

Trotzdem sind Heldenreisen für Erfolgsgeschichten im Unternehmen ein sehr gutes Mittel, um Kollegen in die neuen Aufgaben und Herausforderungen mit einzubinden. Etwas Spannung, etwas Drama, die Lösung und etwas, womit sich die Kollegen identifizieren können. Passend dazu habe ich eine entsprechende Erfolgsgeschichte, die aus einer Einführung einer Social Business Plattform in einem Unternehmen entstammt, erzählt.

Dann ging es aber endlich los mit dem selber Erzählen. Ich habe die Runde mit einer Geschichte von Nasreddin Hodscha eröffnet. Denn eines der wichtigsten Elemente beim Geschichten erzählen ist das …..?*

Nach der Geschichte haben immer zwei Teilnehmer einen Würfel („Storycubes„) mit sechs verschiedenen Symbolen erhalten. Aufgabe war, abwechselnd zu dem jeweils gewürfelten Symbol dem Partner eine kurze Geschichte frei zu erzählen. Das war toll anzuhören. Zumindest aus meiner Sicht, aber ich hoffe auch aus der Sicht der ErzählerInnen. Sofort wurde in der Runde losgelegt: Persönliches, erlebtes, märchenhaftes usw.

Einige Minuten später mussten leider alle wieder aufhören. Nun, aufgehört haben wir nicht mit dem Erzählen. Aber es war nun ein anderes erzählen. Die Runde ging über in den Austausch von eigenen Erfahrungen mit Erfolgsgeschichten. Einer erzählte von einem Unternehmensblog, in dem alle Kollegen ihre Erfolge – die großen und die kleinen – eintragen. Es ist ein positiver Blog, für die anderen Themen – wie z.B. Kritik – gibt es andere Bereiche im System. Einer berichtete von einem Austausch, der komplett daneben ging, da die überkochende Wut und Frust der Mitarbeiter unschön sichtbar wurde. Hier hatten wir uns dann kurz über Folgen, Ursachen und Wirkungen unterhalten. Im Projektmanagement ist das Erzählen von Erfolgsgeschichten schon lange Thema.

Im nächsten Jahr wird der Arbeitgeberverband hessenmetal das colearncamp wieder anbieten. Ich melde mich hiermit bereits wieder dafür an. Ich kann es nur empfehlen. Wer Trainer, Ausbilder oder im Unternehmen für die Personalentwicklung zuständig ist, findet hier einen sehr guten Ort, sich auszutauschen.

* Auflösung: „Zuhören“

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Anmerkung: Ich habe Social Business, Enterprise 2.0, Social Network und Social Software als Synonym verwandt. Dieses stimmt nur partiell. Bei allen Begriffen geht es hier im Text um die Nutzung der im privaten häufig genutzten Plattformen wie Facebook, Twitter oder auch Wikis und Blogs innerhalb eines Unternehmens.

Lizenz: Karlheinz bat um explizite Nennung der Lizenz für diese Artikel: cc by-sa 2.0

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