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IBMconnect: Mein Fazit :-( ist eher durchwachsen!

Jetzt sitze ich hier und bin ernüchtert. Wenn ich mich richtig erinnere, geht es mir so wie im vergangenen Jahr auch.

Die IBM hat eingeladen – die große IBM lädt hat zum jährlichen Szenetreff „IBM Connect“ nach Orlando ein. Und was kommt: Nix. Das „next big thing“ gut versteckt. Keine wirkliche Vision. Kein richtiger Wegweiser, der uns zeigt wie es weitergehen wird. Stattdessen die Mail-Rolle Rückwärts, ein wenig Kosmetik und Phrasen. Man hat das Gefühl, die IBM kann sich das erlauben und der Markt gehört ihr alleine: keine innovativen Mitbewerber, keine anderen Big Player und keine flinken Start-Ups mit coolen „Social“-Plattformen jeglicher Ausprägung die richtig Gas geben.

Die Präsentationen bestehen wie eh und je aus dem Ablesen vorgefertigter Texte und dem Präsentieren von Hochglanzfolien gespickt mit Marketing-Füllwörtern. Dazwischen hören und sehen wir wie immer Zahlen, Zahlen, Zahlen: dass wir 13% besser werden, 25% schöner und 38% was auch immer. Der erste beim B.-Bingo war in diesem Jahr sehr früh fertig.

Diese Zahlen und vermeintlichen, wiederholten Erfolgsgeschichten werden dann gestelzt vorgetragen. Warum werden auf dieser großen Bühne, wo so viele Zuschauer im Saal sind, immer wieder Menschen gezerrt, die das nicht können? Das man das nicht kann, ist nicht schlimm. Ich würde mir das auch nicht zutrauen, schon gar nicht in einer fremden Sprache. Da steht dann aber soviel Unsicherheit auf der Bühne und dazu dieses unsägliche sich am Teleprompter entlang hangeln. Das ist nicht authentisch, sondern einfach nur schlecht. Woher kommt der Glaube, dass nur weil ein C-Level Manager da oben steht, irgendeine Nachricht besser transportiert wird und eine Lizenz mehr verkauft wird? Bei mir bleibt stattdessen die schlechte Präsentation hängen.

Wenn schon keine Vision, dann wäre wenigstens etwas handfestes schön gewesen. Die IBM hat 2 Stunden Zeit um uns ihre bewährten/bestehenden, veränderten und neuen Produkte zu zeigen.

  • Zum Bestehenden: Kein Wort, außer das Sametime oder Teile daraus jetzt anders heißen werden.
  • Zum Veränderten: Kenexa ein wenig aufgefrischt. Wobei ich leider den Unterschied zum vergangenen Jahr nicht so schnell erkennen konnte.
  • Zum Neuen: Next Mail.

nextmailIch finde das, was ich da zum Thema „Next Mail“ gesehen habe, toll, richtig toll!!! Ich habe von Anfang an nicht verstanden, warum man jetzt Mail und Social getrennt bedienen soll. Wenn Next Mail wirklich der Ort sein wird, wo sich alle Informationen sammeln, dann wäre das ein großer Schritt. Und aus meiner Sicht der richtige. Wenn dazu diese von Luis Benitez gezeigt Oberfläche durchgängig in Connections implementiert wird, dann Wow!!!!

Aber, wie kann man, nachdem man die letzten Jahre „nie-wieder-E-Mail“ propagiert hat, sich einfach so hinstellen und sagen, wir haben hier einen neuen Mail-„Client“. Kein Wort zu dem gewesenen! Kein Wort zu den bisherigen Entwicklungen! Kein Wort zu den Veränderungen beim Thema „Social“. Auch kein Wort, auf welcher Basis das geschehen soll. Nein, ich möchte da keine Detail-verliebte Bits- und Bytesaufzählung sehen, sondern ein-zwei Sätze zum Setting, z.B. das der grandiose Domino-Server die Basis bildet oder ob hier sogar ein komplett neuer Mail-Server entwickelt wurde. Ich habe als Zuhörer immer wieder das Gefühl, dass man sich bei der IBM für seine „alten“ Produkte schämt und diese wie die Schmuddelkinder lieber nicht zeigten möchte. Ein Satz wie: „und das tollste ist, Mail Next basiert auf unserem etablierten und noch immer leistungsstärkste Mail-Server den es auf dem Markt gibt: IBM Domino!!!“

Mein Fazit: Chance verpasst! Der vermeintliche Marktführer hätte hier die Chance gehabt sein „next big thing“ groß herauszustellen und gleichzeitig das bewährte zu positionieren. Das ist so leider nicht angekommen. Wieder sind viele Fragezeichen geblieben.

PS: Ich weiß, ich sitze viele tausend Kilometer weit weg. Da geht es mir wie den meisten Anwendern, Unternehmen und Business Partnern, die sich für das Thema interessieren und die jetzt über das Thema reden. Nun dürfen wir uns aus den vielen Tweets/Facebook/Google+/Blogs Einträge und den journalistischen Publikationen das „next big thing“ selber zusammenbauen. Denn wer genau aufgepasst hat, konnte es entdecken.

 

6 comments for “IBMconnect: Mein Fazit :-( ist eher durchwachsen!

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