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Ist es an der Zeit die IT-Mitarbeiter für den Wandel zu qualifizieren?

Wann erkennt man eigentlich, ob etwas „Neues“ tatsächlich zu Veränderungen geführt hat oder ob das sogenannte „Neue“ nur ein kurzer Hype war. War es nur ein kurzer Hype, kann alles so bleiben wie es ist. Wer verändert schon gerne etwas, wenn alles gerade so gut läuft. Ist der Hype allerdings kein Hype, sondern eine Ereignis, das tatsächlich etwas verändert – Was dann?

MaschinenfabrikEigentlich konnte man annehmen, dass das Thema „Cloud“ mit der laufenden Diskussion um permanente Spionage ein jähes Ende nehmen wird. Blickt man auf die vergangenen 12 Monate zurück, gab es zwar viel Aufregung um Spionage, aber das Thema „Cloud“ ist geblieben. Im Gegenteil, immer mehr große Cloud-Rechenzentren werden gebaut, die eine immer stärker anwachsende Stellfläche für Computer bereitstellen. Die Datenleitungen zwischen den Rechenzentren werden immer leistungsfähiger, so dass die Daten annähernd beliebig zwischen den Standorten hin und her transferiert werden können. Dazu die immer größer werdende Anzahl an Hard- und Software, die die Cloud-Dienste ermöglichen sowie die vielen Angebote unzähliger Software-Hersteller, die ihr Lösungen in der Cloud anbieten.

Hype oder Blase?

Das sieht nach mehr als nur einem Hype aus. Es ist der Anfang einer größer werdenden Entwicklung, die die IT Service Abteilungen zum Nachdenken anregen sollte. Denn eine der ursprünglichen Hauptaufgaben, in einem gesicherten Serverraum Hard- und Software für das Unternehmen bereitzustellen, wird in naher Zukunft wegfallen. Spätestens wenn die Cloud-Anbieter glaubhaft nachweisen können, dass ihre Services sicher sind, wird es kaum noch Argumente für Entscheider in Unternehmen geben, nicht in die Cloud zu gehen.

Spricht man mit den CIOs kleinerer bzw. mittelständischer Unternehmen, dann wird entweder sofort abgewiegelt oder das Unternehmen ist bereits auf den Zug aufgesprungen. Die Unternehmen, die bereits den Umzug in die Cloud vollzogen haben oder gerade dabei sind, haben für sich eine klare Kalkulation aufgemacht: Wie groß ist der Aufwand, die Datenhaltung und die Rechenleistung selber vorzuhalten und was kostet dieser Aufwand bei einem Cloud-Dienstleister?

Bei den Unternehmen, die diesen Schritt noch nicht gegangen sind, gibt es sehr viele Argumente, die den Umzug in die Cloud kategorisch ablehnen – meist kommen diese aus den von den Veränderungen betroffenen IT-Abteilungen. Ganz vorne bei der Argumentation steht natürlich in jeglicher Form die Sicherheit der Daten. Das ist spätestens dann ein sehr schwammiges Argument, wenn die Daten außerhalb des eigenen Netzwerkes den Mitarbeitern zu Hause oder mobil zur Verfügung gestellt werden. Anschließend folgen Argumente, dass das eigene Unternehmen aus kulturellen oder politischen Gründen nicht in die Cloud, niemand soviel Ahnung hat, wie man selbst und außerdem die Services deutlich schlechter sind. Mag alles im Einzelfall zutreffen, ist aber nur die subjektiv geprägte halbe Wahrheit.

Wer hat tatsächlich einen objektiven Blick auf die Entwicklungen?

Natürlich fallen die Antworten in dieser Form aus. Warum sollte sich ein über Jahrzehnte gewachsenes Rechenzentrum sich seiner ursprünglichsten Aufgabe selbst entledigen. Über 20-30 Jahre war es die Aufgabe der unternehmenseigenen Rechenzentren, Hardware anzuschaffen, diese aufzustellen und zu betreiben. Obendrauf wurde dann die Software für die verschiedenen betrieblichen Anforderungen installiert, konfiguriert und angepasst. Man war ausreichend beschäftigt mit dem Einspielen von Updates, Bugfixes und dem beheben von großen und kleinen IT Problemen. Gab es eine neue Client Version konnte man sich über einen langen Zeitraum sehr intensiv mit dem Roll-Out beschäftigen.

Vieles davon wird in naher Zukunft entfallen! Die Hard- und Software wird nicht mehr in den eigenen vier Wänden betrieben. Aktualisierungen werden im laufenden Betrieb durch den Hersteller oder einem entsprechenden Dienstleister in kurzen Zeitabständen transparent eingespielt. Fat-Clienst sind am verschwinden und immer mehr Anwendungen haben ein Browser-basierte Benutzerfront-End. Diese Liste lässt sich noch um viele Punkte ergänzen.

Diese Entwicklung hat gravierende Auswirkungen auf die zukünftige Ausrichtung der IT-Abteilung sowie der Aufgaben und die Qualifizierung der Mitarbeiter. Um sich dieser Auswirkungen klar zu werden, muss im ersten Schritt – soweit möglich objektiv und neutral – geprüft werden, welche Services tatsächlich nicht aus dem Haus gegeben werden können oder dürfen. Im zweiten Schritt wird sich das Unternehmen über die zukünftigen Serviceangebote ihrer IT-Abteilung Gedanken machen müssen.

Wer dem Wandel passiv entgegnet, wird sich verschlechtern!

Für viele bedeutet – aus einer meist sehr subjektiven Sicht – dieser Wandel eine deutliche Verschlechterung ihrer jetzigen Situation. Eine große, oftmals vernachlässigte Aufgabe gibt es bei der intensiveren Beratung der Fachabteilungen. Viele Ressourcen waren bisher in der IT-geprägten Administration gebunden. Die IT hat sich um die IT gesorgt. Wenn nun aber eine der Kernkomponenten der IT wegfällt, kann der Fokus wieder auf eine engere Anbindung an die Fachabteilungen gelegt werden. So werden sich immer mehr neue Aufgaben ergeben, ein kompletter Wegfall der eigenen Unternehmens-IT wird es nicht geben.

Der Wandel und die Neuausrichtung für die IT Abteilungen wird kommen. Unternehmen werde sich in naher Zukunft nicht dem Thema Cloud entziehen können. Dafür werden die angebotenen Services immer besser und vor allem kostengünstiger. Aber wie bei jedem Wandel gilt auch hier der Leitsatz:

Wandel muss gestaltet werden.

Neue Aufgaben werden sich entwickeln und dadurch entstehen neue Chancen und Herausforderungen für die IT und ihre Mitarbeiter.

Hierfür werden jedoch neue Qualifikationen benötigt. CIOs werden sich bereits zu Beginn ihrer Reise in die Cloud damit auseinander setzen müssen, wie sie ihre Mitarbeiter neu oder weiter qualifizieren. Sie werden klären müssen, welche neue Aufgaben und Rollen ihre Abteilungen im Unternehmen in der Zukunft übernehmen. Die Angebote der eigenen IT werden sich deutlich verändern.

Spätestens nach den ersten Test-Ballons in der Cloud heißt es für die Verantwortlichen im Unternehmen:

  • Welche Services bietet die eigene IT in Zukunft an?
  • Welche Qualifizierungsmaßnahmen müssen durchgeführt werden, um die Mitarbeiter auf ihre neuen Aufgaben vorzubereiten?
  • Wie erfolgt wieder eine engere Verzahnung zwischen den Fachabteilungen und der IT?

Die Zeit des Rechenzentrums-geprägten IT Verwalters geht zu Ende. Ein von den Hardware-bedingten Altlasten befreiter IT Gestalter hat die Chance wieder näher am Business gemeinsam mit den Fachabteilungen an den Zielen des Unternehmens zu arbeiten.

Dieser Post entstand in Zusammenarbeit mit dem HP Business Value Exchange Blog.

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