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Und es gibt sie immer noch: Die 10 größten Cloud-Mythen

Es funktioniert immer wieder. Man geht in eine Runde von ITlern, die für ein Anwenderunternehmen arbeiten. Ein kurzer Kommentar, dass die Cloud die Zukunft ist und schon geht die Diskussion los. Es ist aktuell das Reizthema Nummer 1 in den Rechenzentren. Bereits nach ein paar Sätzen bilden sich klare Fronten. Pauschalisierte Argumente werden ausgetauscht, als wahr und als unantastbar definiert. Die darauf folgenden Gegenargumente haben auf diese Weise sofort an Aussagekraft verloren.

Die am häufigsten genannten Pro- und Kontra-Argumente – vereint in einer Top 10 Liste:

Top 1: Die Daten sind in der Cloud per se (un)sicher!

Notebooks, die Hersteller-eigene Trojaner vom Werk aus mitbringen – Firewalls, die durch Geheimdienste „erweitert“ wurden – Festplatten, die sehr sendefreudig sind und Kontakt mit „zu Hause“ aufnehmen – USB-Sticks, die Daten von Rechnern absaugen und bei nächster Gelegenheit auch nach „Hause“ senden.

Sicherheit lässt sich nicht mehr so eindimensional definieren. Das Thema ist sehr viel komplexer und kann nicht durch den Weg in Cloud mit ist „besser oder schlechter“ beantwortet werden.

Top 2: Mit der Cloud lassen sich keine/alle Anwendungen und damit Probleme lösen!

Es werden für jegliche Aufgabenstellungen und Industrien Cloud-Lösungen angeboten. Die schnelle Bereitstellung und Umsetzung, niedrigere Kosten u.v.m. sprechen für die Cloud. Trotzdem gibt es nicht nur einen Weg. Unternehmen sollten die Chance nutzen und aus der Vielfalt der Angebote der Public/Private Cloud sowie dem klassischen Hosting ihre optimale Lösung entwickeln.

Top 3: Die Anwender können das nicht entscheiden (tun es aber)!

Immer öfter kommt es vor, dass Fachabteilungen sich ihre Lösungen in der Cloud selber suchen. Ist die IT eines Unternehmens für ihre Blockadehaltung bekannt, wird diese nicht eingebunden. Es ist nicht mehr notwendig. Möchte die IT nicht auf das Abstellgleis geschoben werden, muss sie sich wandeln und ihre Rolle als Dienstleister neu definieren. Die Fachabteilungen brauchen auch in Zukunft qualifizierte Beratung, damit sie nicht nur den Aussagen der Cloud-Anbieter vertrauen müssen.

Top 4: Der Weg in die Cloud ist eine Sackgasse/der Weg in die Freiheit!

Die Geschichte der IT ist voll von Sackgassen. Kaum ein Hersteller hat in der Vergangenheit oder aktuell einen Weg raus aus der eigenen Software angeboten. Einige wenige Anbieter nutzen in der jeweiligen Lösungswelt die Ausstiegsoption aus ihrer Anwendung als Positionierung gegenüber anderen Marktbegleitern.

Nur wenn sich die Hersteller gemeinsam einen Mehrwert von Standards, Open Source und offenen Strukturen versprechen, gibt es diese Option.

Daher: Die Gefahr der Abhängigkeit ist vorhanden, aber sie war schon immer da. Der Anwender muss immer wieder für sich selbst entscheiden, wie groß die Vor- bzw. Nachteile einer möglichen Abhängigkeit sind.

Top 5: Die Verfügbarkeit ist viel schlechter/besser!

Das ist eigentlich kein großer Diskussionspunkt, denn die Verfügbarkeit kann man messen! Da muss sich die eigene IT der Herausforderung stellen. Die Cloud-Anbieter sind auch nicht frei von Ausfällen und Fehlern. Immer wieder entstehen Ausfälle durch falsch gesetzte Parameter oder die Systeme sind durch Fehler auf dem Weg von der Cloud zum Anwender nicht erreichbar.

Die geforderten Werte für die Verfügbarkeit kann man festlegen und messen. Diesen Vorgaben müssen sich sowohl die eigene IT wie auch die Cloud-Dienstleister stellen.

Top 6: Unsere Prozesse sind zu komplex, um in einer Software, die „alle“ nutzen, abgebildet zu werden!

Vielleicht fängt man als Anwenderunternehmen erst einmal bei sich selbst an und überdenkt die eigenen Prozesse. Denn auch die Abbildung in selbstbetriebenen Anwendungen kann sehr komplex und damit sehr teuer werden. Die Cloud-Lösungen bieten häufig ausgefeilte Konfigurationsmöglichkeiten, um die Wünsche aller Kunden, die ja per Definition mit der gleichen Software arbeiten, zu ermöglichen.

Top 7: Die Cloud ist immer billiger!

Wenn alles passt, dann ist die Cloud sehr wahrscheinlich preiswerter. Aber dieser Preis setzt sich aus vielen Komponenten zusammen. Steht zum Beispiel keine optimale Lösung für das eigene Geschäftsmodell zur Verfügung, sind die Folgekosten enorm (werden aber wahrscheinlich erst sehr spät sichtbar). Unternehmen sollten die Option, in die Cloud zu gehen, als Anlass nehmen, objektiv die Kosten für die aktuelle IT und für die Cloud-Lösung aufzuschlüsseln. Nicht immer ist billiger auch seinen Preis wert!

Top 8: Dank der Cloud geht alles schneller!

Knappe Antwort: Nein. Sind die Anforderungen unklar, die Prozesse schlecht definiert oder passt die Lösung nicht zum Problem, kann die Cloud-Lösung auch keine Wunder vollbringen. Im eigenen Haus läuft das System dann aber auch nicht optimal.

Top 9: Wir brauchen keine eigene IT mehr!

Durch die Einführung von Cloud Services im Unternehmen wird es Veränderungen geben. Und wenn es Veränderungen gibt, heißt das auch, dass man sich als Betroffener bewegen bzw. verändern und weiterentwickeln muss.

Die bisherigen Erfahrungsberichte gerade von mittelständischen IT-Abteilungen zeigen jedoch, dass die gewonnenen Freiheiten bzw. Ressourcen endlich für lange liegengebliebene Projekte und Aufgaben eingesetzt werden können. Kaum eine IT-Abteilung hat nicht unter einer großen Arbeitsbelastung geklagt. Nun entstehen Freiheiten, die es zu nutzen gilt.

Top 10: Alle gehen in die Cloud! Wir auch bzw. Wir nicht! Basta!

Das wird so sicherlich nie jemand sagen. Die Punkte 1-9 zeigen ja, wie differenziert man den Weg in die Cloud betrachten muss. Aber trotz aller Statistiken, unendlich langer Entscheidungsmeetings, herumgereichter Papiere entscheiden sehr häufig das Bauchgefühl bzw. persönliche Interessen.

Den gesunden Mittelweg für die Entscheidung muss jedes Unternehmen für sich selbst finden.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Symantec.

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