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4 Jahre Selbständigkeit! Mein langer Weg auf einem schmalen Grat!

Vor 4 Jahren habe ich meinen sicheren, aber unglücklich machenden Job an der Uni verlassen und bin seitdem auf eigenen Pfaden unterwegs.

JubiläumsschildGerade habe ich ein “like” von Jan Westerbarkey bei LinkedIn zu meinem Jubiläum bekommen. Ich hätte es sonst wahrscheinlich verpasst.

Mit Jan hatte ich im Sommer vor 4 Jahren ein tolles Gespräch über meine Selbständigkeit und meine Vorstellungen. Das war wie eine kurze Rast auf einer Bank, auf der man mit einem anderen, viel erfahreneren, offenen und geselligen Wanderer verweilt. Jan ist ein cooler Typ. Gehört zu denen, die einem auf dem eigenen Weg durch ihre Gedanken und Ideen weiterhelfen.

Mir haben viele Menschen geholfen, mich unterstützt und auf diesem anspruchsvollen Weg begleitet. All denen ein dickes Danke.

Andere haben mir durch ihre Ratschläge “How to be a good Selbständiger!” meinen Weg aufgeweicht und teilweise sehr schwer gemacht. Mal länger, mal nur ganz kurz. Aber auf so einem langen und steinigen Weg ist auch das Steckenbleiben in einem Matschloch ärgerlich und kostet Kraft. In meiner Erinnerung sind es häufig Leute, die bei einem Unternehmen oder gar beim Staat fest angestellt sind. Nichts gegen Angestellte, war selber einer. Aber ist wie “Papst und Sex”. Und so spricht man mit angestellten Wegbegleitern und dem Papst über andere Themen, die auf dem Weg auch sehr wichtig sind, nur nicht über die Chancen und Risiken einer Selbständigkeit.

Selbständigkeit bei mir heißt:

Tolle, schwierige, schnelle und zähe, unglückliche und glückliche, jubelnde und unsichere, selbstbestimmte – manchmal auch abhängige, meist jedoch spannende, aufregende, interessante, lernende und sehr erfüllende Zeiten.

Ich bewundere Menschen, die ihren Weg auf der “Wanderautobahn der erfolgreich Selbständigen” kennen und diesen einfach geradeaus gehen. OK, meine Bewunderung hält sich in Grenzen, da ihre Synapsen entsprechend geordnet und verknüpft sind. Da ist meine synaptische Struktur einfach anders. Finde sie trotzdem toll und linse immer wieder rüber.

Bei mir ist das eher wie ein Weg durch ein Gebirge. Meist eher kurvig, immer wieder neue Untergründe und selten ist ein weiter Blick nach vorne möglich. Aber es gibt immer viel Platz für neue Ideen, für Wünsche und sogar Träume wie der eigene Weg weitergehen wird.

Auf diesem Weg trifft man viele Gleichgesinnte. Keine Sorge: überlaufen ist er wahrlich nicht. Auch den ein oder anderen ver(w)irrten begegnet man. Wen auch immer man auf diesem besonderen Weg trifft: Sie sind alle voller Energie und Tatendrang.

So ein Gebirgsweg hat viele, manchmal sehr lange Schattenstellen. Diese sind schwierig, nervend und entmutigend. Dann hat man nur noch wenig Energie, es geht nur schwer voran, man muss das Tempo reduzieren oder sich sogar hinsetzen. Stillstand! Es kostet viel Kraft, diese Zeiten für sich und für neue oder alte Themen, aber auch für die Familie und Freunde zu nutzen und auszufüllen. Man muss lernen, damit umzugehen. Dann kann man in diesen Zeiten viel Neues erfahren und ermöglichen.

Aber es gibt auch Zeiten, da läuft alles von alleine. Plötzlich erscheint auf diesem geschlängelten Weg nach der nächsten Biegung ein großartiger Ausblick. Bisher nicht gekannte Perspektiven und Chancen zeigen sich, die es nutzen gilt. Wegbegleiter, die den Weg bisher nicht kreuzten, stehen plötzlich vor einem. Es sind aber auch Momente, die man erkennen und genießen lernen muss.

Häufig hört man die Rufer von der erfolgreichen Wanderautobahn: Lauf schneller (heißt: du musst, das und das und dies und jenes machen, sonst geht es nicht)! Lauf mehr (heißt: ohne min 60 Stunden pro Woche wird das nichts)! Lauf dahin (heißt: geh dahin wo alle sind, das kann nicht falsch sein, auch wenn es dir überhaupt nicht liegt oder gefällt)!

Die Rufer haben sicherlich Recht. Sie haben auf jeden Fall mehr Geld, rauschen mit einem dicken Statussymbol durch das beste Drive-In des Lebens und leisten sich das Beste von allem. Ich finde eine deftige Brotzeit am Wegesrand gar nicht so schlecht.

Ich freue mich auf meinen weiteren Weg. Wie auch immer dieser aussehen mag. Ich weiß es nicht.

2 comments for “4 Jahre Selbständigkeit! Mein langer Weg auf einem schmalen Grat!

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