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Schlagwort: IBM Verse

Endpunkt für Förderierte – IBM Verse angetestet.

Ob IBM Verse meint, dass ich zur Handelsförderation gehöre, sprich zu den Bösen und ich daher nicht weiterkommen darf.

endpunkt für fördertierte

Bin aber trotzdem rein gekommen und habe Verse angetestet. Muss mich leider in den Chor der Enttäuschten einreihen. Wer sich in eine neue Arena wagt, muss liefern. Und zwar was richtig Gutes. Mit Verse wagt sich IBM zum ersten Mal in den gut etablierten Markt der Public E-Mail Provider und …

Verse ist wie ein Weitspringer mit einem überlangen Anlauf: Vor über eineinhalb Jahren gab es die ersten Infos zu Verse, dann hörte man wieder aufmunternde Worte des Durchhaltens und der großen Erwartung. Alles wird besser und man wird noch weit vor der Konkurrenz landen

Der Absprung kam näher und näher, die Spannung stieg und die letzten Anfeuerungsrufe ertönten (die aber kaum noch gehört wurden) und Verse sprang ab. Und dann, dann, dann – ach herje. Die Schuhe fehlen, der Sand ist weg und der Absprungbalken wurde um viele Meter verfehlt.

Trotzdem versucht Verse zu springen. Doch der große, schwere Rucksack mit Old-Thinking-IBM ist einfach zu schwer um abzuheben.

Meine Vorschläge:

  • Wenn es Beta-Qualität hat, dann nennt es auch eine öffentliche Beta. Ist nicht schlimm, machen andere auch.
  • Wenn IBM ernsthaft weiter Front-End-Software machen möchte, löst das Team aus dem schwerfälligen Tanker IBM raus und macht ein cooles, schnelles, frei von den Zwängen des Mutterschiffs bewegliches Sportboot.
  • Schaut auf dem Markt nach, was Mitbewerber bereits können. Um beim Sport zu bleiben: Ein Zehnkämpfer, der nur 4 von 10 Disziplinen kann, sollte nicht am Wettkampf teilnehmen.
  • Design Thinking ist cool, ist super, macht Spaß und die Ergebnisse sind besser, wenn man es durchzieht. (Klick auf Kalender 🙁  )

Hinter all den genannten Punkte stehen konkrete Hürden, Erfahrungen und Frustrationen. Schade, da ich eigentlich gehofft hatte, dass sich was ändert. Es passiert schon was, aber es reicht nicht.

Tipp: Fangt doch mal bei schöneren URLs an:

verse - url

 

 

 

IBM Verse – zumindest als Video ist es da

IBM_Verse_AnalyticsWir warten auf das – nein, da wissen wir genau wann es kommt. Bei IBM Verse hoffen wir noch, dass es bald kommt. Schaut man sich das Video an, scheint die Entwicklung schon sehr weit fortgeschritten zu sein. Michael Würdemann hat hier eine gute Übersicht über die Funktionen und die Funktionsweise von Verse bereitgestellt.

Ob ich das für meinen aktuell laufenden Test von E-Mail Clients benutzen soll?

[Quelle: Stefan Pfeiffer]

Die E-Mail wurde aus ihrem Dämmerzustand befreit

Nach IBM und Google investiert auch Microsoft sehr viel Geld in das Thema E-Mail. Ein altes Kampffeld wird wieder neu bestellt und die Protagonisten rüsten auf.

Kein anderes Werkzeug wird im privaten wie im beruflichen Umfeld so häufig eingesetzt wie die E-Mail. Morgens, entweder kurz vor oder kurz nach dem ersten Kaffee wird auf einem der vielfach vorhandenen Internet-fähigen Devices jeglicher Größe und Art der E-Mail Client aufgemacht und nachgesehen, ob irgendetwas Neues – vielleicht sogar was elementar Wichtiges – in der Inbox liegt. Über Nacht sind neue E-Mails in der Regel nichts ungewöhnliches, ob diese wichtig und relevant sind und man sich daher vor alle anderen Dingen damit beschäftigen muss, lassen wir mal an dieser Stelle offen. Aber auch tagsüber werden ständig Geräte gesucht, die einen Einblick in die Inbox gewähren. Das hat mittlerweile solche Ausmaße angenommen, dass große deutsche Unternehmen abends den Zugang zur Inbox verweigern.

Hoffnung hatten all diejenigen, die daran geglaubt haben, dass die Einführung von Social Networks unser Leben nachhaltig verändern werden. Das hat es in vielen Fällen auch. Gerade Jugendliche nutzen andere Kommunikationstools, um sich auszutauschen. Auch haben einige Unternehmen viel Geld investiert, um sich von der einseitigen Kommunikationsplattform E-Mail zu lösen. Aber in den meisten Fällen ist nur ein weiterer Zeitfresser dazugekommen. Morgens geht man nicht mehr nur schnell noch die Inbox durch, sondern wechselt auch noch zu den anderen Apps, um die Streams der verschiedenen Dienste aufzusaugen.

Haben die neuen „Social“-Technologien ihre Versprechen nicht eingehalten, oder waren es die Unternehmen und Anwender, die sich dem Wechsel zu neuen Kommunikationsformen und –Technologien verwehrt haben. IBM, Google und Microsoft haben sehr viel Geld in die Entwicklung und/oder den Kauf von IBM Connections, Google Plus und Microsoft Yammer und Sharepoint gesteckt. Dazu liefen die Marketingmaschinerien auf Hochtouren, um die Unternehmen davon zu überzeugen in die neuen Plattformen zu investieren. Aber anscheinend haben alle Hersteller und Auguren(?) sich geirrt: Die E-Mail bleibt die wichtigste Kommunikationsplattform, gefolgt von der bunten Vielfalt andere Systeme und Konzepte.

Ohne die E-Mail geht es nicht – aber nicht so wie bisher!

Keiner der großen Hersteller hat in den letzten Jahren viel Geld in die Weiterentwicklung ihrer E-Mail Anwendungen gesteckt. IBM Notes sieht altbacken aus wie eh und je. Outlook hat sich an das Office Layout angepasst, das war es. Der freie E-Mail Client Thunderbird sieht nach wie vor aus, wie aus dem letzten Jahrhundert und auch Google hat erstaunlicherweise wenig an Google Mail in den letzten Jahren verändert. Vielleicht hatten sie nach Google Wave und Google Plus –  das erste Tool ist komplett verschwunden, das zweite dümpelt mehr schlecht als recht dahin – einfach nicht mehr den Mut an einem erfolgreichen Produkt etwas Tiefgreifendes zu verändern.

Ausgerechnet IBM hat mit seiner Vorstellung von „Verse“ nun die größte Lawine an Neuerungen losgetreten. Dachte man sehr lange, dass bei der IBM das Thema E-Mail bzw.  Notes und Domino irgendwann endgültig durch sein muss, präsentiert IBM  einen komplett neu entwickelten E-Mail Client. Auf der Basis der im eigenen Haus vorhandenen Werkzeuge wie Domino und Analytics sowie einem riesigen Schritt, ach was Sprung, beim Thema Benutzerschnittstelle (IBM stellt Verse vor), haben die IBM eigenen Entwickler ein vollständig neues Konzept für den Umgang mit E-Mails vorgestellt.

clip_image004_thumb.jpgWar bisher die Inbox bei den E-Mail Clients aller Hersteller im Mittelpunkt, geht IBM mit Verse einen neuen Weg. Es steht nicht mehr die einzelne E-Mail im Mittelpunkt, sondern diese wird im Kontext der Person und der Inhalte analysiert und dem Anwender präsentiert. 100 Millionen hat IBM nach eigenen Angaben in die Neuentwicklung investiert. IBM wird jedoch im kommenden Jahr viel Aufwand betreiben müssen, um ihren Anwendern und den Verantwortlichen in den Unternehmen die neue Strategie und die dazugehörigen Produkte schmackhaft zu machen.

clip_image002.pngBei Google hörte man nun bereits eine ganze Weile immer wieder, dass auch sie ihren E-Mail Client erweitern werden. Nun sind die Einladungen der neuen Anwendung unterwegs und Google Mail-Anwender können die neue E-Mail Experience testen. Auch Google versucht ebenso wie IBM dem Anwender zu helfen und diesen vor dem Ertrinken in der Informationsflut zu unterstützen. Dabei greifen auch sie in das vorhandene Entwicklerregal und nutzen ihre bisherigen Entwicklungen und Erfahrungen von Google Mail und Google Now. Vor allem die mobilen Anwender sollen von den neuen Funktionen profitieren, indem die eingehenden Nachrichten vorsortiert, gefiltert und gruppiert werden. Erste Erfahrungsberichte zeigen, dass die Umstellung nicht ohne Komplikationen bei den Anwendern von statten geht.

Nun greift also auch Microsoft wieder aktiv ins Geschehen ein. Für angeblich 200 Millionen US$ kaufen sie sich moderne Technologie ein. Es ist verwunderlich, dass Microsoft so viel Geld in ein Unternehmen (Acompli) investiert, das eine E-Mail App für zwei mobile Betriebssysteme entwickelt hat. Steht Microsoft hier im Zugzwang durch die beiden Mitbewerber und spart sich so die Zeit für eine Neuentwicklung? Oder fehlt einfach das Know-how, um das Konzept von E-Mail zu modernisieren und auf die Straße zu bringen.

clip_image006_thumb.jpgEbenso wie bei IBM und bei Google setzt Microsoft auf den mobilen E-Mail Anwender. Das Angebot von Acompli passt zu Microsoft, da der E-Mail Client den Fokus auf E-Mails und Termine sowie auf Dateien legt. Inwieweit die Acompli Apps ein entsprechendes analytisches Backend einsetzen – so wie es die Produkte von IBM und Google beinhalten – ist schwer einzuschätzen. Allerdings sind die Zugriffe auf die gespeicherten Informationen innerhalb der App sehr schnell. Man darf gespannt sein, wie und in welcher Form Microsoft die Neuakquisition in das Portfolio aufnimmt. Bleibt es ein selbstständiges Produkt, bildet es die Grundlage für die Entwicklung auch auf den Microsoft eigenen Betriebssystemplattformen oder werden Teile davon herausgenommen und in andere Produkte integriert.

Der nächste Schritt: Social Collaboration und E-Mail zusammenführen

Die Erkenntnisse der aktuellen Entwicklungen und die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen es: Ohne die E-Mail geht es nicht! Aber auch ohne die Social Collaboration Plattformen geht es nicht mehr in den Unternehmen. Die Aufgaben und die Vorteile können nicht von dem jeweils anderen Tool ersetzt werden. Aber die beiden Welten können sich hervorragend ergänzen. Es wird die Kunst der Hersteller sein, in der nächsten Version ihrer jeweiligen Produkte die Grenzen zwischen den Systemen immer weiter verschwinden zu lassen. Im Moment müssen Anwender noch viel zu viel darüber nachdenken, welche Information sie wie und mit welchem Werkzeug übermitteln. Erst wenn die Trennung aufgehoben ist, der Zugriff tatsächlich im gleichen (Funktions-) Umfang auf verschiedenen Geräten möglich ist und analytische Verfahren tatsächlichen einen Mehrwert bringen, dann erhält der Anwender die notwendige Unterstützung beim Kampf mit der täglichen Informationsüberflutung.

Man darf sehr gespannt sein, wie die neuen Entwicklungen und Angebote der drei großen E-Mail Anbieter von den Anwendern und den Unternehmen angenommen werden. Veränderungen sind in einem Bereich, den Anwender jeden Tag aufsuchen und sie es sich dort passend eingerichtet haben, häufig nicht besonders gern gesehen. Obwohl es so dringend notwendig ist. Die neuen Anwendungen zeigen, dass es auch bei der E-Mail noch Innovationspotential gibt und die Hersteller dort auch weiterhin investieren müssen.

Unterschiedliche Ansätze, aber ein Ziel: Die E-Mail wieder in den Vordergrund rücken

Microsoft hat es sich vergleichsweise leicht gemacht und Technologie einfach wieder hinzugekauft. IBM ist diesmal einen anderen Weg gegangen und hat diesen Neuanfang selbst entwickelt. Google entwickelt auch selber, geht aber nicht einen so großen Schritt wie IBM. Alle drei Firmen haben in eine Commodity Anwendung vergleichsweise viel Geld investiert. Geht man davon aus, dass der E-Mail Markt gesättigt ist, kann man davon ausgehen, dass keiner der drei Hersteller dieses Feld den anderen Mitbewerbern kampflos überlassen wird.

Wer den Zugang  über die E-Mail an die Anwender verliert, verliert diesen bereits morgens für den restlichen Tag und die anderen Anwendungen.

IBM Verse: Videos, Videos, Videos

Nicht nur beim Produkt hat sich IBM gewandelt und weiterentwickelt, sondern auch bei der Darstellung um den Launch herum. Sieht aus, als wenn irgendjemand bei der IBM die Türen ganz weit aufgemacht hat und dadurch ganz viel frische Luft hereingekommen ist.

Weitere Videos zu IBM Verse auf Youtube!

Die übernächste Generation von E-Mail ist da: IBM Verse

Interessierte wussten es bereits seit einiger Zeit: IBM ICS wird mit der nächsten Produktvorstellung einen großen Satz nach vorne machen. Aber dieser Sprung ist dann doch sehr viel größerer geworden wie vermutet – sogar mit einer Landung im Stehen und einer perfekter Haltung. Alle Hochachtung vor dem, was IBM in einem Livestream der Weltgemeinschaft vorgestellt hat. Worum geht es eigentlich? Um nichts mehr oder weniger wie einen neuen E-Mail Client.

JON SIMON/FEATURE PHOTO SERVICE FOR IBM

Dachte man über einen langen Zeitraum, dass es eigentlich keine wirklichen Neuerungen geben kann beim Thema E-Mail, zeigt IBM, dass es doch noch viel zu verbessern gibt. Aber warum ausgerechnet die E-Mail? Die Antwort darauf ist eigentlich ganz einfach: Trotz aller Bemühungen neue Formen der Zusammenarbeit oder alternative Aufgaben- und der Terminverwaltungen zu etablieren, ist E-Mail nach wie vor das Kommunikationswerkzeug Nummer 1 in Unternehmen. Anwender kommunizieren damit ohne Schranken und Hürden mit Partnern innerhalb und außerhalb des Unternehmens, Dateien werden damit verwaltet und es ist das mit Abstand größter Wissensarchiv. Von weiteren Einsatzszenarien wie Projektmanagement und CRM möchte man am liebsten nicht sprechen, aber die Realität ist oftmals so. Ein sehr wichtiger Vorteil – trotz aller Probleme – der E-Mail ist, dass jeder Anwender mit seinem persönlichen E-Mail-Client arbeitet und diesen kennt. Im Gegensatz dazu haben alle anderen Tools, wie z.B. die Social Plattformen, jeweils ihre eigene Oberfläche, ihren eigenen Zugang und ihre eigenen Regeln (die es zu erlernen gilt).

IBM traf vor über einem Jahr die Entscheidung, neben seiner Social Business Plattform wieder viel Geld in die bis dahin zurückgedrängte, fast vergessene E-Mail zu investieren. Um die E-Mail tatsächlich wieder nach vorne zu bringen, greifen die Entwickler tief in die eigene Trickkiste und ergänzen die neue Mail-Anwendung mit den bewährten Entwicklungen aus dem eigenen Haus: Analytics mit Watson, Social Business mit Connections usw. Das IBM Analytics und Social kann, ist weitestgehend bekannt. Das sie nun aber bei der User Experience im Browser und Mobil nicht nur aufgeholt sondern die Mitbewerber überholt haben, ist sehr bemerkenswert. Die hohen Investitionen in die neuen Design Zentren von IBM in Texas, und seit kurzem auch in Deutschland, und die Kooperation mit Apple haben bzw. werden sich auszahlen.

IBM integriert auf der vollständig neu entwickelten Oberfläche von der E-Mail über Kalender und Aufgaben bis hin zu Meetings, Filesharing, Instant-Messaging, Videochats und Social Network-Komponenten. Dabei bleibt der Arbeitsplatz immer sehr aufgeräumt und übersichtlich. Die Designer schaffen es sehr elegant, dem Anwender weitestgehend nur die Informationen und Funktionen zur Verfügung zu stellen, die für die aktuelle Aufgabe benötigt werden.

Jeff Schick zeigt in seiner Live-Demo wie sich die Suche verändert hat. Anwender erhalten vom System unterstützt alle wichtigen Informationen, zum Beispiel zu einer Person, mit der man gerade an einem gemeinsamen Thema arbeitet. Mit der additiven Suche, von IBM “facetted search” genannt, und der vom System analysierten Mailbox erhält der Benutzer schrittweise alle relevanten Beiträge aus Mail, aus Chat, einem anderen Beitrag oder einer angehängten Datei. Jedes Suchelement enthält ein kleines “x”, so dass der Anwender bei der Suche nach relevanten Informationen sehr schnell(!) wieder einen Schritt zurück oder in eine andere Richtung gehen kann. Bei der Arbeit mit den gefundenen Inhalten erhält der Anwender nun alle Möglichkeiten die aktuelle Browser bieten und in Consumerprodukten schon lange etabliert sind. Dateien können nun einfach per Drag ‘n Drop in die Mail kopiert werden, Mouse-over Effekte stehen nun den Anforderungen entsprechen zur Verfügung und angehängte Inhalte werden nun im Browser dargestellt und müssen nicht mehr heruntergeladen werden. Wer das heutzutage als etwas Selbstverständliches ansieht, hat sicherlich Recht. Aber in den nach wie vor gängigen Unternehmensanwendungen jeglicher Couleur ist man davon oftmals noch weit entfernt.

Weiterhin haben die Entwickler das Klickverhalten der Anwender analysiert. Einige kleine Beispiele in der Demo zeigen, womit wir uns schon viel zu lange rumplagen, ohne es eigentlich zu bemerken. Wer ausversehen auf “Antworten an alle” geklickt hat, muss die Namen von Hand entfernen. Bei Verse reicht ein klick auf “Antworten” und alle Namen sind entfernt und nur der ursprüngliche Absender bleibt stehen. Oder der Anwender bemerkt, dass die Mail immer weitere Kreise zieht und die Kommunikation ineffizient wird. In diesem Moment erstellt dieser einfach einen Blogbeitrag und verschiebt den Inhalt und die anschließende Kommunikation dorthin. Auch verbinden die Entwickler die Mail mit einer Aufgabe, die man zu einem späteren Zeitpunkt erledigen kann. So gerät nicht aus dem Sinn, dass man den Kollegen am Ende der Woche noch eine Information zukommen lassen muss.

Es hört sich erst Mal alles im einzelnen nicht weltbewegend an, schließlich reden wir hier nur über einen E-Mail Client. Aber wenn man diese vielen vermeintlichen einfachen Hilfen gepaart mit dem neuen Layout und den analytischen Fähigkeiten des Systems in der Summe sieht, zeigt IBM einen E-Mail Client, der tatsächlich revolutionär ist. Man darf dabei nicht vergessen, dass das darunterliegende Backend-System weiterhin der Domino-Server ist und Unternehmen somit nahtlos die neue Anwendung zu der bestehenden Installation – sprich Investitionen – hinzufügen können.

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Etwas aufwendig und für den Anwender komplex zu programmieren ist einfach, Notes User wissen davon ein Lied zu singen. Aber einfach und pfiffig ist eine viele größere Herausforderung und IBM hat sie bewältigt. Da wir alle täglich viel Zeit mit E-Mails verbringen, wird sich dieser Aufwand lohnen.

IBM wird aller Voraussicht nach nicht nur die Software erneuern, sondern auch in anderen Bereichen neue Wege gehen. Es wird neue Bezahlmodelle geben und auch bei der Werbung wird es neue Angebote geben. IBM hat es mit der bisherigen Form der Werbung vermieden, dass man über die eigenen Produkte spricht. Daran wird sich etwas ändern. Auch bei der Bereitstellung der Software geht IBM einen neuen Weg. Ab sofort steht Verse ausgewählten Kunden in der Cloud auf ihrer eigenen Softlayer Infrastruktur zur Verfügung. Im neuen Jahr wird es dann allen Kunden in der Cloud zur Verfügung gestellt. Die IBM Entwickler können so sehr schnell Anpassungen am System vornehmen. Sobald ein bestimmter Reifegrad erreicht ist, werden dann – sicherlich vor allem in Deutschland sehnsüchtig erwartet – im Laufe des nächsten Jahres dann On-Premise Versionen zur Verfügung gestellt.

Man kann IBM nur gratulieren. Der Mut, in eine Commodity Anwendung, deren Verbreitung bei nahezu 100% liegt, zu investieren, wird sich mit dieser Anwendung auszahlen. Gemeinsam mit Apple rüstet sich IBM gegen Google und Microsoft. Es ist das klare Signal an den Wettbewerb, in diesem Segment wieder Marktanteile zurückzugewinnen zu wollen. Die Karten sind neu gemischt und IBM ist wieder im Spiel.