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Umgang mit dem Tod im Internet

Im Zusammenhang mit dem Tod von Dirk Bach sind mir einige Dinge gegen den Strich gelaufen, die es sicherlich schon seit geraumer Zeit so gibt, aber jetzt so komprimiert sichtbar werden.

  • drück „gefällt mir“ wenn du dein Bedauern ausdrückst. (dabei glaube ich noch nicht mal, dass das wegen der Verbesserung des Ranking erfolgte, sondern einfach nur schnell erfolgte und hirnlos war)
  • die locker flockige OBI Werbung auf Bild.de (Es wird das graue Bild von Dirk Bach angezeigt, dieses fliegt elegant heraus und hervor springen ein paar orange farbene Hupfdohlen mit ihren Wedelpuscheln. Diese werden wieder ausgeblendet und dann  tauchen die Damen hüpfend wieder links und rechts vom Trauerbild auf -> Das ganze Leben ist ein Quiz und wir sind nur die Quotenbringern und Konsumenten). Dass da keiner der verantwortlichen bei OBI (bei Bild wird das keiner machen) sofort die Reißleine gezogen hat und die Werbung entfernt hat.
  • diese Nazi-Seite mit dem Drecksbeitrag und dem großen Erfolg den sie damit erreicht habe. Min. 99 von 100 Lesern verabscheuen diesen Text und verteilen ihn ganz kräftig. Wer wünscht sich nicht so einen großen Erfolg mit seinen Beiträgen.
  • Auf msn.de die künstlich auf Trauer gemachte Seite mit den aus dem Internet oder sonst wo geklauten Statements der Betroffenheit der deutschen Berühmtheiten (A-,B- und C-Promis), kurz nachdem die Nachricht seines Todes verbreitet wurde. Und die dazu vom Prakti herausgesuchten Bilder von irgendwelchen lustigen Ereignissen vergangener Tage und den darauf fröhlich herein blickenden Gesichtern. Hauptsache schnell, schnell, schnell.
  • und sicherlich noch vieles mehr . . .

Es wird soviel über die Gefahren des Internets und der Social Media Netzwerke geschrieben und verbreitet: Schützt die Jugend, Schützt eure Daten, Schützt die Gesellschaft usw. Aber wer schützt uns vor soviel Hirnlosigkeit.

Wir gehen respektvoll bei einer Beerdingung zu den Hinterbliebenen! Wir schreiben eine kurze Karte! Wir tragen uns in Kondolenzbücher ein! Wir halten inne, um an den/die Verstoberne/n zu gedenken.

Und wir werden hoffentlich auch bald nicht mehr „gefällt mir“ drücken, um unser Beileid auszudrücken.

 

 

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